Sonntag, 9. Oktober 2016

Was würde Dr. Rainer Rothfuß tun, wenn er kein Friedensfahrer wäre


Es gab eine richtige Friedensfahrt: "Course de la Paix"


Es gab eine falsche Friedensfahrt: "Tour for Peace".


Das Original war ein populäres Sportevent in den beteiligten Ostblockstaaten, auch mit Teilnehmern aus dem Westen. Unter den damaligen Verhältnissen tatsächlich ein wenig Weltoffenheit im Sozialismus.
Die billige Fälschung, man erkennt es schon an der dilettantischen Aufmachung des Videoscreenshots, hat mit Sport rein gar nichts zu tun. Die Teilnehmer fuhren mit (West-) Autos nach Russland, um dem kriegsgeilen Möchtegernimperialisten Putin in die Rosette zu kriechen. Medial wurden sie mit viel Krawall von den Internetseiten RT Deutsch, KenFM, Nuovisio usw. usf. betreut. Das ganze war, leicht erkennbar, eine Propagandashow für den Kreml.
Das mediale Echo in Deutschland fiel so schlecht aus, wie es die Veranstalter von Anfang an einkalkuliert hatten. Wenn man ignoriert und kritisiert wird, lässt es sich gut opfern.
Aber es kam schlimmer. Im Zusammenhang mit geleakten E-Mails aus den selbsternannten Donbass-Republiken kamen Beweise zu Tage, die die Fernsteuerung der deutschen Kreml-Agitatoren belegen. Frontal21 und Zeitonline berichteten ausführlich. Auch die Friedensfahrer ohne Fahrrad kamen in Bedrängnis.
Als könne er die bestens recherchierten Fakten damit verändern, hat das Friedensfahrt-Hirn Dr. Rainer Rothfuß eine Online-Petition gegen den Frontal21-Bericht gestartet: "Dieses propagandistische Machwerk auf der Grundlage von Verdächtigung und suggestiv-manipulativer Kontextualisierung widerspricht gleich in mehreren Punkten dem Pressekodex des Deutschen Presserats".
Und Deutschland unterzeichnet.
Ganz Deutschland? Nein! Nur eine von unbeugsamen Putinfans bevölkerte Filterblase hört nicht auf, dem Mainstream Widerstand zu leisten.

Das hätte ich tatsächlich fast vergessen. Was würde Dr. Rainer Rothfuß tun, wenn er kein Friedensfahrer wäre? Keine Ahnung. Vielleicht wäre er noch Juniorprofessor am Geographischen Institut der Uni Tübingen?

Samstag, 1. Oktober 2016

"The Hidden Persuaders" oder wenn Maren Müller die Flöhe husten hört

Ich bin erst gestern auf die "wissenschaftliche" Ausarbeitung der Propagandaschau-Autorin Maren Müller aufmerksam geworden. Auf ihrem Medienwächter-Blog "Ständige Publikumskonferenz und trallala" entlarvt sie das „Storytelling in der ARD-Griechenlandberichterstattung 2015“. Ein wahrer Wust von bedrohlich klingenden Fremdworten soll ihren privaten Studien Seriosität vermitteln. Sonderlich fundiert scheinen ihre Vermutungen nicht zu sein. Auf den ersten Blick fiel mir diese Perle ins Auge.
Unter der hochtrabenden Überschrift
"Verdeckte Argumentation durch semantische, visuelle und auditive Frame-Trigger:Schlüsselwörter, Schlüsselbilder und Schlüsselmusik:"
findet sich dieser lustige Fauxpas: "Beispiel für ein rein affektives visuelles Framing: Insgesamt vier Mal wird in den Tagesthemen vom 19.03.2015 folgendes Fotopaar kurz eingeblendet (Himmelsymbolik)"


Wer es ohne Verschwörungstheorien mag, muss nur archivierte Wetterberichte vom 19.03.2015 abrufen. Berlin = klar, Athen = Schietwetter.

Dienstag, 20. September 2016

Freitag, 2. September 2016

Russia Today: Propagandaschau gehört zu "führenden ausländischen Medien"

"ИНОТВ публикует оригинальные видеоматериалы международных телеканалов с переводом на русский язык, а также новости ведущих зарубежных СМИ."

Обращение к русскому народу! Анонимный блог Propagandaschau (пропаганда шоу) Зрелище не является ведущим немецким СМИ. Он распространяется правительства России пропаганду. Читайте в Интернете! 


"INOTV veröffentlicht Originalaufnahmen Internationaler TV-Sender mit Übersetzung ins Russische, sowie führende ausländische Medien."

Botschaft an die russische Bevölkerung! Der anonyme Blog Propagandaschau ist kein führendes deutsches Medium. Er verbreitet russische Regierungspropaganda.

Dienstag, 30. August 2016

Es wird unübersichtlich: Propagandaschau pisst Roland Tichy an


Dass die diensthabende Dok-Sockenpuppe beim ersten Schreiben keinen Dunst davon hatte wer Seligman ist, erkennt man am ganz schnell nachgereichten Update. Aus mir unverständlichen Gründen, eventuell weil die "antizionistische" Propagandaschau nicht als antisemtisch dastehen will, dreht Dok am Ende seines Updates diese irrwitzige Gedankenpirouette:
>>Das bedeutet, einer wie Rafael Seligmann verachtet im Grunde Leute wie Tichy und dessen Leser. Weil er aber selbst in erster Linie Zionist ist und ihm die anti-islamische Stimmung nicht nur recht ist, sondern weil es in seinem strategischen Sinne ist, diese anzuheizen, tarnt er sich als politischer und historischer Trottel, mischt sich in diese Zielgruppe und hetzt ganz bewusst und unter Leugnung des eigenen Kenntnisstands jene auf, von denen er weiß, dass sie ihm auf den Leim gehen. Das ist atemberaubend, perfide und durchtrieben, aber es ist die einzige plausible Erklärung für Seligmanns „Dummstellerei“.<<
Ich finde Seligmans Blogbeitrag gar nicht schlecht. Bezieht er doch eindeutige Stellung gegen die feige Appeasement-Politik des Westens gegenüber den Diktatoren der Welt. Wohin so etwas hoffentlich nicht führen wird, zeigt die Geschichte des 20. Jahrhunderts. Dass Seligmann der Propagandaschau, einem unentwegten Pro-Putin-Pro-Assad-Lautsprecher nicht passt, ist ganz klar. Warum Tichy angegriffen wird, ist allerdings nicht schlüssig. Ist doch Tichy eine von den prominenteren Personen, denen die wichtige Propagandaschauautorin Maren Müller regelmäßig in den Allerwertesten kriecht (1, 2, 3), um gesellschaftliche Stellung vorzutäuschen. Manchmal klappts und jemand fällt auf sie herein. Erst kürzlich wieder bot ihr der Deutschlandfunk eine Bühne.
Tichys Blog ist ein  Tretminenfeld für den Dokumentor. Um so gefährlicher, weil er sich dort schlecht auskennt.
Zum einen herrscht auf Tychis Blog ein Ton, der den Propagandaschauideologen ganz gut gefallen dürfte:
Sind wir alle “Lügenpresse”?
Vorsicht “Lügenpresse”: Glaube keinem Foto

Zwischen Wahrheit und “Lügenpresse” – der schmale Grat des Bildjournalismus
Zum anderen bewirbt Tichy Autoren, die die Propagandaschau verehrt und gelegentlich selbst zu Wort kommen lässt:
Norbert Häring
Wolfgang Herles
Ja und Merkel muss ohnehin weg:
Merkel for never
Die unglaubliche Sprache der Frau Merkel
Sogar von RT-Deutsch gepushte D-Prominenz ist mit von der Partie:
Anabel Schunke

Ich vermute der Dokumentor hat sich mit Tichy noch nie befasst. Warum sonst sollte er seine Ablehnung Tichys mit diesen Worten begründen:
>>Er ist auch kein reaktionärer Trottel, wie Hugo Müller-Vogg oder andere Springer-Kaliber, für die sich ein Roland Tichy begeistern kann.<<
Angesichts der oben genannten Fakten könnte der Dokumentor Tichy auch wertschätzen.
Bei Tichy schreibt auch ein Thomas Spahn und zwar Artikel gegen den heiligen Putin. Die sind nicht erhellend und nicht populär. Der Propagandaschau ist Spahn noch nie vor die Flinte geraten. Das wäre eine Angriffsfläche, die hat der Dok jedoch noch nie entdeckt.